Arten von Wissen im Wissensmanagement

Wissensmanagement ist ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmen und Organisationen. Es geht darum, Wissen systematisch zu erfassen, zu speichern, zu teilen und zu nutzen, um die Effizienz und Innovationskraft zu steigern. Dabei spielt das Verständnis der verschiedenen Arten von Wissen eine entscheidende Rolle. In diesem Artikel werden die wichtigsten Wissensarten im Kontext des Wissensmanagements vorgestellt und erläutert.

1. Explizites Wissen

Explizites Wissen ist das am leichtesten zugängliche und dokumentierbare Wissen. Es umfasst alle Informationen, die in Form von Texten, Dokumenten, Handbüchern, Datenbanken und anderen Medien festgehalten sind. Dieses Wissen kann leicht weitergegeben und geteilt werden, da es in einer strukturierten Form vorliegt. Beispiele für explizites Wissen sind technische Anleitungen, Unternehmensrichtlinien und wissenschaftliche Artikel

2. Implizites Wissen

Implizites Wissen ist das Wissen, das durch Erfahrung und Praxis erworben wird, aber nicht immer leicht zu dokumentieren ist. Es umfasst Fähigkeiten und Fertigkeiten, die durch wiederholte Ausführung von Aufgaben entwickelt werden. Ein Beispiel hierfür ist das Wissen eines erfahrenen Handwerkers, der durch jahrelange Praxis ein tiefes Verständnis für seine Arbeit entwickelt hat

3. Taktisches Wissen

Taktisches Wissen, auch als stillschweigendes Wissen bezeichnet, ist das Wissen, das tief in den Köpfen der Menschen verankert ist und oft schwer zu artikulieren ist. Es umfasst persönliche Einsichten, Intuitionen und Erfahrungen, die durch soziale Interaktionen und persönliche Reflexionen erworben werden. Dieses Wissen ist oft schwer zu teilen, da es stark kontextabhängig ist und nicht leicht in Worte gefasst werden kann

4. Deklaratives Wissen

Deklaratives Wissen bezieht sich auf Fakten und Informationen, die man kennt und benennen kann. Es umfasst das Wissen über „Was“ und „Wer“. Beispiele hierfür sind historische Daten, wissenschaftliche Theorien und allgemeine Fakten. Dieses Wissen ist oft in Form von Lehrbüchern, Enzyklopädien und Datenbanken verfügbar

5. Prozedurales Wissen

Prozedurales Wissen ist das Wissen darüber, „Wie“ etwas getan wird. Es umfasst die Schritte und Verfahren, die notwendig sind, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Dieses Wissen ist oft in Form von Anleitungen, Checklisten und Prozessbeschreibungen dokumentiert. Ein Beispiel hierfür ist das Wissen eines Kochs über die Zubereitung eines bestimmten Gerichts

6. Kulturelles Wissen

Kulturelles Wissen umfasst die Werte, Normen und Praktiken einer Organisation. Es beeinflusst, wie Entscheidungen getroffen und Probleme gelöst werden. Dieses Wissen ist oft implizit und wird durch soziale Interaktionen und gemeinsame Erfahrungen innerhalb der Organisation weitergegeben

7. Strategisches Wissen

Strategisches Wissen ist das Wissen, das für die langfristige Planung und Ausrichtung einer Organisation wichtig ist. Es umfasst Informationen über Markttrends, Wettbewerbsstrategien und zukünftige Entwicklungen. Dieses Wissen ist entscheidend für die strategische Entscheidungsfindung und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit einer Organisation

Fazit

Das Verständnis der verschiedenen Arten von Wissen ist entscheidend für ein effektives Wissensmanagement. Unternehmen und Organisationen, die in der Lage sind, sowohl explizites als auch implizites Wissen zu erfassen und zu nutzen, können ihre Effizienz und Innovationskraft erheblich steigern. Durch die gezielte Anwendung von Wissensmanagementstrategien können sie Wettbewerbsvorteile erzielen und ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit sichern.


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